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Förderung: Workshops für junge Menschen mit lebensverkürzender Erkrankung

Stand 2020

Schon seit vielen Jahren fördern wir die Workshopangebote der Deutschen Kinderhospizakademie für junge Menschen mit lebensverkürzender Erkrankung. Die stetig wachsende Anzahl von Anfragen zur Teilnahme an Workshops, insbesondere bei den Ferienbegegnungen, zeigt die Beliebtheit der Veranstaltungen und wir möchten den geplanten Ausbau durch weitere Förderungen unterstützen.

In den mehrtägig stattfindenden Veranstaltungen haben junge Menschen mit lebensverkürzender Erkrankung die Möglichkeit, einige Tage jenseits des gewohnten familiären Umfelds zu verbringen und neue Erfahrungen zu sammeln. Im Kreise Gleichaltriger können sie auch sich selbst neu erfahren und entfalten, Freundschaften schließen oder alte vertiefen. Die Programme der Veranstaltungen bieten den jungen Teilnehmenden die Möglichkeit, sich je nach ihren individuellen Möglichkeiten in der Gemeinschaft mit anderen jungen Menschen mit ihrer Lebenssituation auseinanderzusetzen. Dabei können sie ihre Fähigkeiten erproben und entfalten sowie die eigene Handlungskompetenz stärken. Bei kreativen Angeboten können sie gemeinsam in der Gruppe ein Stück Welt entdecken und gestalten. Auch jenseits sprachlicher Kommunikation bieten sich ihnen Möglichkeiten, in Kontakt mit anderen zu treten und wichtige menschliche Erfahrungen zu machen. Ausgangspunkt aller Angebote sind die Bedürfnisse und Fähigkeiten, die die teilnehmenden jungen Menschen mitbringen. Zeiten des aktiven Handelns und der Ruhe wechseln sich ab und können individuell  genutzt werden. An der Seite der jungen Teilnehmenden stehen während der gesamten Veranstaltung ehrenamtlich Mitarbeitende. 

Sie unterstützen den jungen Menschen bei der Teilnahme an den Veranstaltungen während der gesamten Zeit und schauen darauf, dass eine Integration in die Gruppe sowie die Teilnahme am jeweiligen Programm gut gelingt. Bereits vor jeder Veranstaltung nehmen die ehrenamtlich Mitarbeitenden Kontakt zu den Familien auf, um sich gut auf die Begleitung vorzubereiten. Die Begleitung erfolgt immer 1:1. Zusätzlich ist die Pflege der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen durch erfahrene, examinierte Krankenpflegekräfte gesichert. Sie übernehmen auch die Versorgung mit Medikamenten.
Auszug: Jahresprogramm 2021 der Deutschen Kinderhospizakademie

Leider konnten 2020 viele der geplanten Workshops nicht stattfinden. Dennoch war und ist es wichtig, dass die jungen Menschen und auch ihre Familien nicht alleine gelassen werden und Bildungsangebote weiterhin vermittelt werden. 

Alternativangebote wurden zur Verfügung gestellt mit dem Ziel, Teilhabemöglichkeiten in dieser besonderen Zeit — unter der Berücksichtigung der Fähigkeiten und Bedürfnisse der jungen Menschen — zu schaffen. Das Team der Deutschen Kinderhospizakademie hat ein spezielles Konzept entwickelt: die „Bildungspäckchen“. Entstanden ist ein flexibel nutzbares Angebot, das auf die individuellen Fähigkeiten der jungen Menschen zugeschnitten ist. Vorab kündigten Einladungskarten die nachfolgenden Päckchen an. Für ein Seminar-Alternativangebot wurden beispielsweise Zapfen, Moos, Sand, Erde, Blumensamen und viele weitere Materialien versendet. „Wenn der Workshop nicht mit allen Beteiligten in der Natur stattfinden kann, dann kommt die Natur zu den Teilnehmenden nach Hause", erklärt Hanna Klein, Bildungsreferentin der Deutschen Kinderhospizakademie, das Konzept der Päckchen.

„Es ist uns besonders wichtig, dass wir ein Gefühl der Verbundenheit schaffen, Mut machen und Perspektiven aufzeigen — trotzdem die Veranstaltungen nicht in Präsenz umgesetzt werden konnten. So haben wir mit den Inhalten ein Angebot zum kreativen Gestalten, Naturerleben und zur multisensorischen Wahrnehmung geschaffen. Durch die Beschäftigung mit dem Inhalt der Päckchen  wurde die Sinneswahrnehmung auf verschiedenen Ebenen angeregt, die Selbstwirksamkeit und Eigeninitiative  wahrnehmbar gemacht sowie die Kreativität gefördert. Das Basteln und Werken bot zudem eine Auszeit vom  Corona-Alltag. Nicht nur die jungen Menschen konnten aktiv werden, auch die ehrenamtlich Mitarbeitenden, die eigentlich an den Seminaren mitgewirkt hätten, waren kreativ. Im Zuge dieser Aktion, die anstatt eines Seminars im November 2020 stattgefunden hat, haben die Ehrenamtlichen Fotos von sich erstellt.

Daraus ist eine Collage entstanden, die dann wiederum an die ursprünglich Angemeldeten versendet wurde. Auch wenn das Kunstseminar, so wie viele andere Veranstaltungen, nicht stattfinden konnte, sollte dennoch das Gefühl der Verbundenheit vermittelt werden“, berichtet Hanna Klein weiter. Jacqueline Kostka, die als Bildungsreferentin der Deutschen Kinderhospizakademie das Projekt ebenfalls betreut hat, fasst zusammen: „Trotzdem die Workshops und Seminare nicht wie geplant umgesetzt werden konnten, ist das Alternativangebot sehr gut angekommen. Wir haben durch Fotos und Briefe Rückmeldungen aus den Familien erhalten und festgestellt, dass eine große Anzahl junger Menschen, an die das Päckchen versendet wurde, das Angebot aktiv genutzt haben. Obwohl wir eine sehr positive Resonanz und Wirksamkeit unserer Alternativangebote verzeichnen können, freue ich mich schon darauf, wenn wir hoffentlich bald wieder zusammen sein können.“